Als eine der bedeutendsten SEO-Kennzahlen wurde in der Vergangenheit die Keyword-Dichte bezeichnet. Anhand dieser Kennzahl wurde die Relevanz eines Artikels in Bezug auf das Keyword, also einen bestimmten Begriff oder eine Phrase, definiert. Da Google und Co in den letzten Monaten aber deutlich an Komplexität gewonnen haben, ist die Keyword-Dichte als Kennzahl immer deutlicher in die Kritik geraten. Trotz anhaltend kritischer Stimmen wurde für sie aber keine wirkliche Alternative angeboten. Nun wurden jedoch zwei neue Werte auf dem Silbertablett serviert, die mittlerweile wahrlich in aller Munde sind. Die Rede ist von WDF und IDF. Doch können diese beiden Kennzahlen die gute, alte Keyword-Dichte ablösen? Sicherlich sind die Meinungen verschieden, doch ausreichend Potenzial haben sie dazu.
Definition von WDF und IDF
Für einen Laien sind WDF und IDF zwei komplexe Kennzahlen, die den Begriffsdschungel in der SEO einmal mehr tiefer gestalten. Hinter dem Kürzel WDF verbirgt sich „Within Document Frequency“. Durch die WDF wird die Häufigkeit eines Begriffs festgehalten. Die Formel unterscheidet sich insbesondere in einem Punkt von der Keyword-Dichte. So wird bei ihr zweimal ein Logarithmus genutzt. Dadurch wächst die Relevanz durch die Formel nicht einfach mit. Ihr Wachstum schwächt sich an richtiger Stelle ab.
Die Keyword-Density wird in der Regel lediglich für das Hauptkeyword errechnet. Dagegen bezieht sich WDF auf sämtliche Begriffe, die in einem Text zu finden sind. Anhand dieses Punktes lässt sich bereits erkennen, ob es sich bei dem Hauptbegriff, der vorgegeben wurde, auch tatsächlich um den wichtigsten Begriff handelt. Bei der WDF handelt es sich im Grunde ausschliesslich um die Abwandlung der Keyword-Dichte. Die WDF alleine könnte damit nie ein ausreichender Ersatz sein.
Interessant wird die neue Kennzahl grundlegend erst im Zusammenspiel mit dem Wert IDF. Hinter dem Kürzel steht der Fachbegriff Inverse Document Frequency. Für die IDF gibt es natürlich ebenso eine Formel. Durch sie wird ermittelt, wie stark verbreitet der jeweilige Begriff im kompletten Web ist. Auch hier kommt ein Logarithmus zum Einsatz. Die IDF ist alles in allem nicht unbegründet. In erster Linie gilt folgender Leitgedanke: Umso verbreiteter ein Begriff im Internet ist, desto schwerer wird es letztlich auch sein, die eigene Webseite in prominenten Positionen zu etablieren. Aus diesem Grund ist es gut, wenn bei der Berechnung die IDF besonders gross ist.
WDF und IDF im Zusammenspiel
Im Zusammenspiel wird durch WDF und IDF ein Wert ermittelt, der grundlegend dann besonders hoch ausfällt, wenn schliesslich auch die Begriffsrelevanz auf den eigenen Seiten hoch ist. Allerdings darf der Begriff an sich im Internet selbst nur selten vorkommen. Damit wird ein Ergebnis ermittelt, das grundsätzlich für den Erfolg einer Seite sehr interessant ist, von den bisherigen Auswertungsmethoden allerdings kaum berücksichtigt und erfasst wurde.
Anhand von WDF*IDF lässt sich ermitteln, welcher Artikel von Google und Co ausgesprochen stark wahrgenommen wird. Hierbei handelt es sich allerdings nicht immer um jenen Begriff, den sich die Webseitenbetreiber wünschen.
Selbstverständlich wurde in den letzten Monaten häufig die Frage gestellt, ob WDF und IDF überhaupt Sinn machen. Die Meinungen gehen auseinander und hängen sicherlich auch vom Blickwinkel ab. Grundsätzlich ist die neue Form der Textbeurteilung sehr interessant. Sie bietet auch einen entsprechenden Nutzen, dürfte für den Laien aber durchaus schwierig umzusetzen sein.
Für die Berechnung der neuen Kennzahl ist ein entsprechendes Tool erforderlich. Durch dieses wird ein Diagramm erstellt. Die Anwendung dieses Tools sollte möglichst früh erfolgen. Spätestens sollte es vor der Überarbeitung zur Hand genommen werden. Besonders schwierig ist es natürlich, einen externen Autor in die Thematik einzuarbeiten, wobei sich gerade Autoren mit den neuen Kennzahlen schwer tun. Mittlerweile ist WDF*IDF bereits so präsent, dass es erste Plugin-Lösungen gibt. Durch sie wird das neue Konzept zumindest im Ansatz aufgegriffen.
Plugin in Arbeit
Bislang gibt es für die Berechnung eines WDF-Wertes das WordPress Plugin WDF. Es berechnet während des Schreibens den WDF-Wert eines Beitrags. Zuletzt mehrten sich Meldungen, nach denen auch ein WDF*IDF Plugin in Arbeit ist. Bislang ist diese Anwendung allerdings noch nicht erschienen.
Die WDF und IDF Analyse wird bislang beispielsweise durch Xovi angeboten. Hier besteht auf Wunsch optional die Möglichkeit, die eigene Domain auswerten zu lassen. Eine Besonderheit ist, dass hier nicht nur der WDF-Wert für sämtliche gefundene Keywords ermittelt wird, sondern neben der Berechnung des IDF auch die anderen Top-10-Suchergebnisse berücksichtigt und ausgewertet werden. Anhand der Diagramme lässt sich recht gut erkennen, bei welchem Begriff die eigene Site die höchste Relevanz bietet. Es wird aber auch ersichtlich, an welchen Stellen gegenüber den Wettbewerbern Nachholbedarf besteht. Durch Xovi werden zudem die WDF*IDF-Werte für sämtliche ausgewerteten Konkurrenten angezeigt. Dadurch sind interessante Einblicke garantiert.
Grundsätzlich gilt, dass WDF und IDF durchaus interessant sind. Allerdings machen sie nur im Zusammenspiel Sinn. Werden sie als Einheit betrachtet, können sie durchaus wertvolle Informationen bieten. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass er, wie eben auch Karl Kratz bereits erklärte, nur einer von vielen Werten ist. Demnach darf nicht vergessen werden, dass er nicht alleine ausschlaggebend für die Website ist. Es kommt auf das Zusammenspiel und die richtige Mischung unterschiedlicher Faktoren an. Nur so kann eine Webseite in den Suchergebnissen nach vorn gebracht werden.