Das erste Penguin Update führte Google im Jahr 2012 durch. Für den Sommer 2013 ist die Version Penguin 2.0 angekündigt worden. Das Hauptziel des „Pinguins“ besteht darin, übermässig in Bezug auf die Suchmaschine optimierte Webseiten zu erkennen und entsprechend im Ranking abzuwerten. Google selbst gibt zwar an, dass nur etwa drei Prozent aller Suchanfragen vom Penguin Update betroffen gewesen seien. In der Wahrnehmung von Webseitenbetreibern ist der Einfluss des Programmes jedoch wesentlich grösser gewesen. Dass Webmaster auf die Massnahme von Google gegen überoptimierte Webseiten durch Veränderungen bei ihrer SEO reagierten, war zu erwarten.

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Die wichtigsten Kriterien für eine Herabstufung von Webseiten waren unnatürliche Linkstrukturen sowie das Keyword Spamming. Unnatürlich sind nach der Auffassung des Google Pinguins Linkstrukturen, welche besonders stark auf bestimmte Begriffe wie Kredit und Handy zugeschnitten wurden. Des Weiteren gilt als auffällig, wenn im Verhältnis zur Gesamtzahl der auf eine Webseite verweisenden Links zu viele aus minderwertigen beziehungsweise vom Webmaster selbst setzbaren Quellen stammten. Hierzu gehören vor allem Bookmarkseiten und Linkfarmen. Auch automatisch gesetzte Links sowie offensichtlich gekaufte Verlinkungen führten beim ersten Penguin Update zu einer deutlichen Abwertung der betroffenen Webseiten. Als gekauft bewertet Google eine Verlinkungsstruktur, welche einem natürlichen Aufbau widerspricht. Ein wichtiges Kennzeichen für den Linkkauf besteht darin, dass die verlinkende Seite thematisch nicht zur verlinkten Webseite passt. Auch ein zu schnelles Anwachsen der Linkzahlen lässt auf einen Linkkauf schliessen. Selbst eigentlich positive Anzeichen wie das vorwiegende Verlinken von hochwertigen und thematischen Webseiten kann als Indiz für einen absichtlichen Linkerwerb dienen. Bei jeder natürlich gewachsenen Verlinkung sind neben passenden und hochwertigen Links auch einige Verlinkungen von thematisch nicht vergleichbaren Seiten sowie von Webseiten mit schwachem PageRank vorhanden. Bei der Bewertung des Keyword Spammings bewertete Google neben der übertriebenen Verwendung bestimmter Schlüsselwörter die inhaltliche Gesamtaussage. Das Penguin Update überprüfte den Informationsgehalt einzelner Webseiten und wertete Seiten mit Hinweisen auf ein absichtliches Keyword Spamming ab. Dabei führte das Penguin Update Relevanzkriterien ein, denn die Verwendung von weiteren Begriffen aus dem semantischen Umfeld der Schlüsselwörter weist auf die thematische Bedeutung einer Seite hin. Auch das Nutzerverhalten ist für das erste Penguin Update wichtig gewesen, denn eine hohe Bounce Rate zeigt, dass die Seite ihren Besuchern keinen wirklichen Nutzen bietet. Die Bounce Rate gibt an, wie viele Besucher eine aufgerufene Webseite nach kurzer Zeit wieder verlassen.
Für Webmaster gab es nach dem ersten Penguin Update zwei grundsätzliche Verhaltensweisen: Sie konnten ihre alten Projekte aufgeben oder ihre Webseiten im Sinne des Pinguins verbessern. Die erforderlichen Verbesserungen bestanden in einem Abbau des Keyword Spammings sowie in der Einfügung weiterer Begriffe aus dem semantischen Umfeld des Seitenthemas. Der Linkabbau bestand in der Löschung selbst gesetzter Links in Social Bookmarks und in der Bitte an Webmaster schwacher und vor allem thematisch unpassender Seiten, einen gesetzten Link zu entfernen beziehungsweise in der Kündigung bezahlter Verlinkungen. Allerdings sind weniger als zehn Prozent der befragten Webmaster mit den Ergebnissen ihrer Massnahmen zufrieden.
Bei einem künftigen Linkaufbau ist verstärkt darauf zu achten, dass die verlinkende Seite in sozialen Netzwerken präsent ist. Idealerweise setzen Webmaster nur noch Verlinkungen, welche sie auch bei einem No-follow-Attribut nutzen würden. Diese spiegeln die natürliche Verlinkung wider, schliesslich dienen Links eigentlich nicht der Suchmaschinenoptimierung, sondern dem Verweis auf interessante Webseiten und Artikel.