Das Internet ist derzeit in einer rasanten Veränderung, wie es sie über Jahre nicht gegeben hat. Zuerst kamen die zahlreichen Veränderungen des Google Suchmaschinen-Algorithmus. In den letzten beiden Jahren kamen auf der User-Seite die Smartphones hinzu, und damit der vermehrte Zugang zum Internet über diese Geräte. Damit einher geht dann das Schlagwort „Mobile Internet“. Das alles stellt völlig neue Herausforderungen an Internet Marketing.
Schon bei der Begriffsfindung für diese Arbeit fängt es an, denn SEO (Suchmaschinen-Marketing) alleine ist schon lange nicht mehr zutreffend. Zu komplex sind die Strukturen des Internets zwischenzeitlich geworden. Das alles hat nun auch zu einem Umdenken beim Webdesign geführt. Eine moderne Webseite sollte möglichst in Responsive Webdesign gestaltet sein. Doch während noch immer ein Grossteil von Seitenbetreibern an alten Standards zugunsten grosser Monitore festhält, setzt schon der nächste neue Trend ein, der nicht einmal so neu ist: Flat Webdesign.
Die veränderte Situation, wie das Internet konsumiert wird
Um den Begriff Flat Design etwas besser darstellen zu können, müssen wir zunächst noch einmal kurz auf Responsive Webdesign eingehen. Durch die enormen Anteile, die das mobile Internet über Smartphones und Tablet-PCs dazugewonnen hat, ist eine veränderte Situation entstanden. Weiter angeheizt wird diese durch die immer enger werdende Verbindung des heimischen TV-Geräts mit dem Internet.
Dabei überschlagen sich die Anbieter von Smartphones und Tablets ebenso wie die Hersteller von TV-Geräten in der Auflösung und Darstellungsqualität. Gemeinsam ist all diesen Geräten die Möglichkeit des Internetzugangs. Nun sind die Bildschirme der meisten Smartphones zwischen 3 und 5 Zoll gross, die von Tablets bis 10 Zoll, während dann Netbooks und Ultrabooks bis 15 Zoll folgen, gefolgt von Notebooks und Desktop-PCs bis durchschnittlich 24 Zoll. Jetzt neu die vielen TV-Geräte ab 32 Zoll, die ebenfalls internettauglich sind.
Zuerst kam das Responsive Design
Eine einzige Webseiten-Formatierung ist hier nicht mehr ausreichend, um die Inhalte von Webseiten auf Smartphones und Fernsehern gleichermassen gut darzustellen. Daher hat Responsive Webdesign Einzug gehalten. Der Server fragt beim benutzten Zugangsgerät Daten wie Touchscreen oder Maus, Auflösung und Bildschirmgrösse ab, entsprechend läuft dann die jeweilige Formatierung mit einer, zwei, drei oder mehr Spalten.
Darüber haben wir auch schon ausführlich berichtet. Doch jetzt ist ein weiterer Trend zu erkennen. Über viele Jahre wurde das Webdesign von den immer umfangreicheren Gestaltungsmöglichkeiten von Bildbearbeitungsprogrammen wie Photoshop bestimmt. Neue Texturen, Pattern usw. sorgen für eine bunte Vielfalt, die Funktionen der Anwendungen gestatten atemberaubende Effekte wie Schattierungen, Verläufe, Gloss-Design und vieles mehr.
Flat Design erobert die jungen dynamischen Websites
Doch es scheint sich langsam ein Bewusstsein dafür durchzusetzen, dass Webseiten damit einfach überladen sind. Vielmehr stehen die Funktionen verstärkt im Vordergrund. Bezeichnet wird diese Entwicklung als Flat Design, was wohl am ehesten mit begrenztem oder reduziertem Design zu übersetzen wäre. Statt aufwendiger Schriftfonts kommen klar lesbare Fonts zum Einsatz. Schattierungen, Schatten und Verläufe werden ebenfalls nicht mehr verwendet.
Stattdessen sind Buttons und Touch-Flächen klar, aber deutlich umrissen. Unterschiedliche Buttons werden durch unterschiedliche Farbgestaltungen voneinander getrennt. Jedoch gilt auch bei den Buttons und Navigationselementen, weniger ist mehr. So werden die Funktionen auf das absolute Minimum beschränkt. Sicherlich ist diese Entwicklung auch den grundsätzlichen Möglichkeiten von Responsive Design geschuldet.
Auch die Tiefe einer Webseite definiert sich über Flat Design
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Flat Webdesign sind flache Domain-Hirarchien. Das heisst, Webseiten gehen mit den Unterseiten nicht mehr so weit in die Tiefe, dafür mehr in die Breite. Ziel ist es unter anderem, dass die Seitenbesucher mit einem Klick wieder bei ihrer Ausgangsposition sind und sich nicht buchstäblich in einer Webseite verlaufen.
Insgesamt bedeutet Flat Webdesign also eine klare Gestaltung und unnützen Zierrat und keine Detail-Verspieltheit mehr. Stattdessen dominieren klare Aussagen, eindeutige und schnell zu klickende Buttons und Verlinkungen. Auch wenn das Flat Design als neue Errungenschaft gelobt wird, ist sie aber doch nicht so neu. Aufgekommen ist das Flat Design erstmals in den 1970ern. Schon zur damaligen Zeit fand eine Kommunikationsbeschleunigung durch die neuen technischen Möglichkeiten statt.
Webdesign wird klarer und übersichtlicher
Dass der Trend heute aber wieder in diese Vereinfachung des Webdesigns geht, ist wohl ebenfalls der wieder gestiegenen Beschleunigung der Kommunikation nur im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends geschuldet. Während sich die Kommunikation in den letzten 100 Jahren in etwa verhundertfacht hat, hat sich nun wieder verhundertfacht – jedoch in einem Zeitraum von nur 10 Jahren!
In völliger Konsequenz muss also überall Zeit gespart werden – folglich ebenso beim Benutzen von Webseiten. Das Flat Design lässt sich dabei ausgesprochen gut mit dem Responsive Webdesign verbinden, da hier die Formatierungen über das CSS-Stylesheet vorgenommen werden. Vielleicht werden wir also schon bald von einem Flat Responsive Design sprechen, was ebenfalls nur konsequent wäre.