Zugegeben, es ist schon schwierig, Google zu folgen. Gerade für diejenigen Webmaster, die schon seit vielen Jahren intensiv SEO betreiben, ist es schwer. Früher absolute „No go´s“ sind heute ein unbedingtes „Must do“. Das betrifft insbesondere Links und Linkbuilding. Mit den letzten Algorithmus-Updates hat Google dafür die Basis geschaffen, doch viele tun sich noch immer schwer. Oder liegt es letztendlich doch nur am massiven Aufwand?
Gute Inhalte über alles – tatsächlich?
Content ist King. Inhalte, Inhalte, Inhalte. Nur gute Inhalte zählen. Das sind die typischen Schlagwörter, die man auf vielen SEO-Blogs über das ganze Jahr lesen konnte. Im Hintergrund kamen auch immer Infos zum dazugehörigen Linkbuilding. Doch während die Infos zur Content-Bildung buchstäblich aufgesogen wurden, schaffen es viele nicht, das „neue“ Linkbuilding umzusetzen. Dabei ist es gerade dieses neue Linkbuilding, das diese Inhalte erst verbreitet. Man sollte dies keinesfalls ignorieren.
Die Inhalte wollen verteilt sein
Vielmehr geht es darum, die geschaffenen Inhalte in den richtigen Netzwerken zu etablieren. Dabei ist hier mit „Netzwerk“ nicht zwingend ein Social Media Netzwerk gemeint. Vielmehr geht es um Experten, Fans, Anhänger, Interessensvertreter oder schlicht gesagt Menschen mit denselben Interessen, die eben ein Netzwerk bilden – auch im Internet. In jeder Branche in der realen Welt kennt man sich. Das zählt für das Internet in grösserem Masse. Schliesslich sind es Websites, über die Inhalte Verbreitung finden.
Backlinks setzen nicht gut – dritte Inhalte verlinken sehr gut
Genau diese Menschen muss man erreichen. Diese Menschen sind es auch, die die eigenen Inhalte verbreiten sollen. Längst erkennt Google, wer eigene Backlinks oder einfach nur interessante ausgehende Links auf dritte Seiten setzt. Die eigenen Backlinks sind inzwischen in vielen Bereichen echtes Gift für ein gutes Ranking in den SERPS. Doch viele Seitenbetreiber beklagen sich, dass andere Seitenbetreiber die eigenen Inhalte nicht verbreiten. Das ist natürlich schlecht. Doch sieht man sich die Situation etwas genauer an, sind es auch die klagenden Seitenbetreiber, die ebenfalls keine Links verbreiten, aber nur wollen, dass ihre Links auf Fachseiten verteilt werden.
Like ist out – Share ist angesagt!
Nur so funktioniert das einfach nicht. Dazu reicht ein Blick in Studien, die aus den USA kommen und die sich auf Social Medias beziehen. Hier wieder explizit soziale Netzwerke wie Google+ oder Facebook. Das Erfolgsgeheimnis liegt nicht im „Like“, vielmehr ist es das „Share“, welches Erfolg verspricht. Für einen SEO, der schon seit vielen Jahren im Geschäft ist, kann der Klick auf ein Share aber so schwer sein, als ob er mit dem Klick auf den Share-Button zwei Tonnen mit dem Fingerklick bewegen müsste. Zu sehr war die ganze SEO-Welt über viele Jahre auf Backlinks verteilen und Linkjuice sammeln fixiert. Keinesfalls sollten ausgehende Links gesetzt werden.
Die Sorge, PageRank zu verlieren
Wenn überhaupt, dann nur auf eigene Seiten. Schliesslich wird ja PageRank vererbt. Genau das ist die Denkweise auch heute noch von vielen Webmastern. Sie schaffen es nicht, andere Inhalte zu teilen und sind viel zu sehr damit befasst, eigene Inhalte zu verbreiten. Dabei ist die Entwicklung fest vorgegeben: Google misst, wie lange Besucher auf einer Seite bleiben. Google misst auch, wie weit andere (dritte) Menschen fremde Inhalte verteilen (sharen). Daraus leitet sich dann ein Grossteil des tatsächlichen PageRanks ab. Den Google übrigens nicht von einer Seite, die verlinkt abzieht, sondern vielmehr auf die neu verlinkte Seite erweitert.
Ohne eine effiziente Vernetzung im Internet fällt man durch die Maschen
Die Arbeitsweisen haben sich also grundlegend verändert, und zwar um 180 Grad in die entgegengesetzte Richtung. Das mag durchaus schwer sein für den einen oder anderen Seitenbetreiber. Will er aber erfolgreich sein, muss er sich umstellen. Die Arbeit ist dabei komplexer und aufwendiger geworden. Entsprechende Netzwerke Gleichgesinnter müssen aufgebaut werden. Das erfolgt über Foren, Blogs und natürlich Social Medias wie soziale Netzwerke. Die zuvor schon erwähnte US-Studie attestiert erfolgreichen Webseiten dabei eine Präsenz in mindestens sieben Social Media Netzwerken.
Meine Inhalte will aber keiner!
Nun wird der eine oder andere Seitenbetreiber aber sagen „“nur will meine Inhalte keiner verteilen/sharen“. Damit schliesst sich dann aber der auch schon wieder und wir wären wieder beim guten Inhalt. Der definiert sich folglich auch aus diesem Linkverhalten: im Prinzip übernehmen jetzt Dritte das Linkbuilding. Also müssen die die Inhalte gut finden. Im Umkehrschluss heisst das, es sollten nicht nur gut geschriebene, sondern tatsächlich neue und interessante Inhalte. Darüber hinaus lässt sich ableiten, dass das Setzen von ausgehenden Links auf den eigenen Webseiten dann ebenso erfolgsversprechend ist.
Modernes SEO ist ein Geben und ein Nehmen
Nur müssen es wohl viele Webmaster erst noch lernen. Im Prinzip geht der Trend bei Webseiten in eine Richtung, die auch im sozialen Miteinander längst angekommen ist und die sich noch weiter ausbreiten wird: Shared Cars, Shared Plattformen für alles vom Buch bis zum Werkzeug usw. – dazu gehört natürlich auch das Link-Sharing. Internet-Marketing ist folglich mehr: es ist heute ein Geben und ein Nehmen, wobei wohl statt „Nehmen“ das Wort „Bekommen“ passender ist. Wer nicht geben will, wird mittel- bis langfristig auf der Strecke bleiben. Andererseits zeigt es aber auch die echte Notwendigkeit guter SEO-Agenturen wieder auf. Denn das Bewerben von Webseiten wird damit so komplex, dass es in der Tat ein zweiter Job ist, will man mit der eigenen Webseite auch noch in seinem eigenen Bereich arbeiten.