Cutts bestätigt: Keine 100 Links-Regel

Wie viele ausgehende Links darf eine Website aufweisen ohne von Google als abgestraft zu werden? In den Guidelines des Suchmaschinenriesen fand sich zu diesem Thema bis vor kurzem die Faustregel, dass eine Unterseite maximal 100 Links haben sollte. Ansonsten würde sie, so argumentieren Webmaster bis heute, als Spam oder Linkfarm angesehen werden und in den SERPs abrutschen. Eine Abstrafung der gesamten Projektes könne in einem solchen Fall nicht ausgeschlossen werden. Matt Cutts bestätigte nun allerdings, dass es diese 100 Links-Regel nicht mehr gebe.

Matt Cutts ZeichnungGoogle entwickelt seine Algorithmen permanent weiter. Und auch seine Vorstellungen davon, wie das Internet aussieht oder aussehen soll, unterliegen einem steten Wandel. Das Netz ist in den letzten Jahren deutlich komplexer geworden, das ist auch Google aufgefallen und so hat sich auch in puncto ausgehender Links einiges geändert. Eine Seite können heute durchaus mehr als 100 ausgehende Links enthalten ohne damit ihr Ansehen bei Google zu schädigen.

Googles oberster Spam-Bekämpfer gab aber zu bedenken, dass diese Links tatsächlich auch einen Mehrwert für den User haben müssen. Ausserdem seit zu bedenken, dass sich der Pagerank auf alle verlinkten Seiten in gleichem Masse vererbt. Der Anteil am PR-Kuchen, den eine verlinkte Seite enthält, ist demnach deutlich kleiner, je mehr Links von der Ursprungsseite ausgehen. So weit, so wenig neu.

Für Webmaster bleibt dabei aber natürlich ein gewisses Restrisiko. Konnten diese sich bisher an der 100 Links-Regel orientieren, steht nun allein der „Mehrwert“ im Mittelpunkt. Dass dieser nur schwer zu objektivieren ist, weiss aber natürlich jeder. Inwiefern tatsächlich jeder Link für den User hilfreich ist oder nicht, kann kaum immer zweifelsfrei festgestellt werden. Woran aber sollen sich Websitebetreiber nun orientieren? Cutts gibt da den Hinweis, Websites am besten von den Usern selbst testen zu lassen. Wenn eine Unterseite von einem menschlichen Betrachter als überladen angesehen würde, sei es dringend geraten, an ihr etwas zu ändern. Würden sich die Betrachter an der Fülle an Links aber nicht stören, gäbe es für den Webmaster auch keinen Anlass, Massnahmen von Google zu befürchten.

Ist das nun eine gute Nachricht? Die Antwort lautet wohl ganz klar „jein“. Auf der einen Seite ist es natürlich immer gut, wenn sich Google den Gegebenheiten im Web anpasst. Auf der anderen Seite macht die Aufweichung von qualitativen Standards den Webmastern das Leben auch schwerer. Unabhängig davon, was man von Dingen wie der 100 Links-Regel hält, gaben solche Zahlen doch immerhin Orientierungshilfen. Diese scheinen nun mehr und mehr zu verschwinden. Der Userwille rückt dafür immer mehr in den Fokus.