Durch das Betriebssystem Android hat sich Google schon vor Jahren einen strategisch günstigen Platz auf dem Markt gesichert. Auf diese Weise wurde auch langfristig dafür gesorgt, dass die User auch von Tablets oder Smartphones aus lediglich die Google Suche nutzen und nicht die Produkte von Konkurrenten. Das ständige Wachstum in den letzten Jahren, hat dafür gesorgt, dass mobile Suchanfragen nun die auf dem Desktop überholt haben. Bereits auf dem Desktop ist die Google Suche als voreingestellte Seite oder voreingestellte Suchmaschine sehr vorherrschend. Die Seite ist leicht zu erreichen und bietet zahlreiche, komfortable Möglichkeiten zur Online Suche. Nun hat Google gerade in letzter Zeit verstärkt daran gearbeitet, dass Smartphone Nutzer noch stärker gebunden werden. Auch die Sprachsuche, die durch ein einfaches „Ok, Google“ aufgerufen wird, macht die Suche mit Google nochmals präsenter. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, bis mobile Suchanfragen jene auf dem Desktop überholen.
Mehr mobile Suchanzeigen
Am 5. Mai 2015 verkündetet Google dann offiziell, dass es nun mehr mobile Suchanzeigen als auf dem Desktop gibt. Ein genaues Datum, wann dieser Führungswechsel stattgefunden hat, gibt es allerdings nicht, beziehungsweise ist nicht von Google verkündet worden. Es ist also gut möglich, dass dieser Zeitpunkt schon etwas zurückliegt. Zudem scheint es so, als sei die Überrundung nur teilweise gegeben, denn Google erwähnt auch, dass es in 10 verschiedenen Ländern zu einer Überrundung gekommen sei. Die Schweiz ist vermutlich noch nicht dabei, denn als ein wichtiger Markt wäre es von Google sicherlich erwähnt worden. Allerdings bringt der Wechsel auch einige Probleme für Google, so wird es zumindest von einer Forbes-Studie belegt, die vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde. Google kann die mobilen Suchanfragen leider nicht in dem Masse monetarisieren, wie es bei der Desktop Suche möglich ist. Lediglich etwa jeder dritte Dollar, den Google verdient, stammt vom Betriebssystem Android oder Google Apps, obwohl sie aktuell dominant sind. Gesellen sich die nun bereits seit über drei Jahren fallenden CPC-Preise hinzu, kann es langfristig sogar zu einer bedrohlichen Entwicklung kommen. Google muss also für eine Wende sorgen. Das Problem dabei ist, dass Smartphones über weniger Platz verfügen, der für Banner nutzbar ist. Da die Preise aber derzeit weiter sinken, kann Google nur an der Masse verdienen.
Zum Glück hat Google diese Zahlen allerdings bereits im AdWords Blog preisgegeben. Damit signalisiert das Unternehmen vermutlich, dass dieses Problem ernst genommen wird und die Werbeabteilung sogar hohem Druck ausgesetzt ist. Da mobile Suchanfragen jene auf dem Desktop überrundet haben, müssen sie in Zukunft stärker monetarisiert werden. Dabei soll der User jedoch nicht zu stark mit Bannern belästigt werden. Dies ist zwar eine sehr schmale Gratwanderung, die jedoch für Google von existenzieller Bedeutung sein kann, denn das US-amerikanische Unternehmen Google ist noch in Höhe von 90 Prozent von seinen Werbeeinnahmen abhängig.