Google Chrome blockiert ab September 90 Prozent aller Flash-Inhalte

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Ob Werbevideos, animierte Pop-Ups oder Statistik- und Analysetools – Während die meisten Webseiten beim eigentlichen Inhalt bereits weitgehend auf Flash verzichten, wird das Plug-In im Hintergrund noch immer relativ häufig verwendet. Gründe dafür sind die hohe Verbreitung und Kompatibilität, aber auch der geringe Programmieraufwand. In Sachen Kompatibilität könnte sich ab September allerdings etwas ändern, denn Google hat Flash den Kampf angesagt und möchte mit dem neuesten Update seines Chrome-Browsers 90 Prozent aller Flash-Inhalte blockieren.

HTML5 ist die Zukunft

Wer jetzt Angst hat, dass seine Lieblingswebseiten zukünftig nicht mehr oder nur eingeschränkt funktionieren kann aufatmen, denn ganz trennen kann sich der amerikanische Suchmaschinenanbieter dann doch nicht vom Browser-Plug-In, allerdings wird zukünftig und ohne Zutun des Nutzers immer die HTML5-Variante einer Webseite präferenziert, sofern diese denn verfügbar ist. Bereits jetzt kann bei entsprechender Verfügbarkeit auf HTML5 zurückgegriffen werden. Leider bieten nur wenige Webseiten diese Funktion an. Wirklich geblockt wird allerdings auch in Zukunft kein Inhalt. Sollte es aber der Fall sein, dass ausschließlich auf Flash zurückgegriffen wird, müssen Nutzer explizit eine Bestätigung zum Laden des Plug-Ins anklicken. So wird sichergestellt, dass die Inhalte, die im Hintergrund geladen werden, ganz bewusst bestätigt werden müssen. Google schreibt dazu in seinem hauseigenen Blog:

„90 Prozent aller heute benutzten Flash-Inhalte werden im Hintergrund geladen, um Dinge wie die Seitenanalyse zu unterstützen. Das ist der Grund, warum viele Webseiten so langsam sind. Ab September wird Chrome 53 deswegen solche Inhalte blockieren. HTML5 ist schneller und ressourcenschonender und viele Webseitenbetreiber haben bereits auf diesen Standard gewechselt, damit Seiten schneller geladen werden und weniger Akkuleistung verbrauchen. Für die Nutzer von Google Chrome bedeutet es eine Verbesserung bei der Ansprechbarkeit und Effizienz.“

Zeitlich möchte Google die Veränderungen in zwei Schritten einleiten. Beginnend mit dem Update 53 im September werden zunächst im Hintergrund ladende Flash-Inhalte blockiert und müssen bei Bedarf manuell aktiviert werden. Im Dezember erfolgt dann mit Chrome 55 ein weiteres Update, das automatisch die HTML5-Variante der Webseite anfragen soll. Bei Webseiten die nur Flash unterstützen erfolgt dann beim ersten Betreten eine Warnung und eine Abfrage, ob man die Inhalte laden möchte.

Selbst Adobe möchte weg von Flash

Selbst Adobe, der nach der Übernahme von Macromedia die Weiterentwicklung der Flash-API übernommen hat, möchte die Software anscheinend langsam zu Grabe tragen. Aus diesem Grunde wurde das Entwicklungswerkzeug Flash Professional Anfang 2016 in „Animate CC“ umbenannt. Zwar ist es immernoch möglich, damit die von Flash genutzten .swf-Dateien zu erstellen, der Fokus des Programms liegt aber eindeutig auf HTML5 und WebGL. Bis der Support für die eigentlich nicht mehr zeitgemäße Software gänzlich eingestellt wird, dauert es allerdings noch ein Weilchen. Adobe hat angekündigt, Flash bis mindestens 2022 zu unterstützen, allerdings ist sich das Unternehmen der Sicherheitsrisiken bewusst, weswegen man sowohl mit Facebook als auch mit Google zusammenarbeiten möchte, damit Flash-Inhalte in einer sicheren Umgebung im Browser angezeigt werden können.

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