Google Opossum – Das bisher grösste Update in der Geschichte der lokalen Suchergebnisse

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Es trägt keinen offiziellen Namen, wurde nicht grossartig angekündigt und ist trotzdem das bisher grösste Update seit „Pidgeon“ im Jahre 2014. Die Rede ist von Google Opossum, das nicht nur den Namen, sondern auch einige andere Eigenschaften mit der bekannten, amerikanischen Beutelratte gemeinsam hat.

Rückblick: Das bis dato unbenannte Update wurde im September 2016 ausgerollt und betrifft weltweit die lokalen Suchergebnisse, also solche, die sich auf den Standort des Nutzers beziehen, wenn man beispielsweise nach Geschäften, Restaurants oder Bars in der Nähe sucht. Da es keine Ankündigung gab und die Veränderungen trotzdem weitreichend waren, konnten viele Geschäftsführer ihre Betriebe nicht mehr finden. Zunächst wurde angenommen, dass dafür ein Fehler in Google’s MyBusiness verantwortlich war, tatsächlich wurden sie jedoch einfach vom Filteralgorithmus ausgeblendet. Der SEO-Experte Phil Rozek gab dem Update deswegen den Namen „Opossum“, weil es wie sein tierisches Vorbild sehr gut im Verstecken war. Und zwar sich selbst und die vielen Betriebe, die jetzt nicht mehr gefunden werden können.

Die Änderungen im Detail

Die wohl grösste Änderung des Algorithmus betrifft Unternehmen, die sich ausserhalb der physischen Stadtgrenzen befinden, also entweder in Vororten oder noch schlimmer im sogenannten „Niemandsland“, das zwar theoretisch zu den städtischen Einzugsgebieten zählt, aber ausserhalb der eigentlichen Grenzen liegt. Besonders gut sieht man das in den amerikanischen Ballungszentren. Betriebe die bisher keine Chance auf einen der oberen Plätze hatten, sind jetzt trotz ihrer relativen Entfernung wesentlich höher geranked.

Eher ein Problem für viele Betriebe, statt einer echten Änderung ist der grosszügigere Filter. Es gehört zum Usus, dass Betriebe wie Anwaltskanzleien aufgrund bestehender Spezialisierungen ihre praktizierenden Anwälte auch einzeln eintragen. Google möchte aber nicht, dass Nutzern sowohl die Kanzlei als auch jeder einzelne dort arbeitende Anwalt angezeigt wird, weswegen diese im Normalfall anhand von Kriterien wie der Telefonnummer ausgefiltert werden. Mit dem Update wurde dieser Filter erweitert und betrifft jetzt auch die Adresse, was dazu führt, dass Unternehmen, die sich ähnlich sind, trotzdem nichts miteinander zu tun haben und sich auch noch ein Gebäude teilen, jetzt teilweise herausgefiltert werden. Das hört sich zwar nach einem seltenen Fall an, kommt in der Praxis aber öfter vor als man denkt, weil es beispielsweise häufig ist, das Arztpraxen sich im gleichen Gebäude ansiedeln.

Zu guter Letzt scheinen jetzt auch bekannte Variationen und Spin-Tags von Keywords herangezogen zu werden und der Standort des Nutzers ist von grösserer Bedeutung. Es hat sich allerdings gezeigt, dass die massgeblichen Veränderungen nur die ersten beiden Punkte betreffen.

64% aller Suchergebnisse werden verändert

In Zusammenarbeit mit „Bright Local“ hat das Online-SEO-Magazin „Search Engine Land“ eine Studie durchgeführt, die aufzeigen sollte, wie gross die Veränderungen der Suchergebnisse des Opossum-Updates wirklich sind. Man hat sich deswegen für einen unabhängigen Tracker entschieden, weil MozCast und Algoroo, die wohl am besten bekannten Suchtracker, kaum einen Bezug zu den geforderten lokalen Suchergebnissen aufbauen können. 1307 verschiedene Unternehmen in und rund um Toronto, Kanada und insgesamt 14.242 Keywords wurden jeweils mit den Daten vom 31. August (vor dem Update) und vom 7. September (nach dem Update) verglichen.

In 64% aller Fälle konnte eine Veränderung der lokalen Suchergebnisse verzeichnet werden, wobei in 11% der Fälle die Unternehmen drei oder mehr Plätze gestiegen sind, aber auch in 14% der Fälle um drei oder mehr Plätze gefallen sind. Ausgeglichen ist die Zahl bei den kleineren Veränderungen. In jeweils 15% der Suchanfragen gab es Schwankungen von ein bis zwei Plätzen nach unten oder oben. Ganze 9% der jetzt gefundenen Betriebe waren vor dem Update sogar gar nicht aufgetaucht.

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