Digital News Initiative – Eine Chance ohne Hintertür?

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Google macht es den SEOs nicht leicht, das ist schon lange bekannt. Die Medienverlage haben aber auch mit den sogenannten Snippets ein grosses Problem, denn diese werden nicht entsprechend vergütet, wenn es um Anfragen zu aktuellen News-Themen geht. Bei den Snippets handelt es sich um kleine Schnipsel, die in den Ergebnissen der Suchmaschinen angezeigt werden. Diese bestehen aus dem Teasertext, der URL und natürlich der grossen Headline. Wenn es also um grosse News geht und der Suchende zum Beispiel nach dem aktuellen Bahnstreik sucht, wird diesem in den vordersten Positionen oftmals das Ergebnis von verschiedenen News- oder Medienportalen angezeigt. Dafür möchten diese Portale und Medienhäuser entsprechend bezahlt werden.

Google geht in die Offensive

Mit der Digital News Initiative, kurz DNI genannt, macht Google einen Schritt nach vorne und bietet einen Topf, gefüllt mit 150 Millionen Euro an. Aus diesem Topf können theoretisch alle Medienhäuser in Europa bedient werden. In Deutschland hatten lt. Google bereits die „Sueddeutsche Zeitung“, „Golem.de“, die „Neue Osnabrücker Zeitung“, die „Bauer Media Group“, „Der Tagesspiegel“ und der „Spiegel“ diese Initiative unterstützt. Jetzt möchten auch noch zwei weitere grosse Häuser einen Stück vom Kuchen abhaben. Neben der „FAZ – der Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ wird auch „Die Zeit“ bei dieser Initiative mitmachen. Damit wird dieses Programm bereits von einigen namhaften Verlagen unterstützt und das Ziel von Google könnte damit aufgehen. Wer sich das ähnliche Programm im Nachbarland Frankreich anschaut wird sehr schnell gemerkt haben, dass dies bereits mit dem entsprechenden Erfolg versehen war. Knapp die Hälfte der 60 Millionen Euro, die in Frankreich bereitgestellt wurden, sind bereits genutzt worden. So kann das Ziel, neue Innovationen in der Digitalen News-Welt umzusetzen, erreicht werden.

Ist das Angebot von Google fair?

Einige Vertreter der Medienbranche, unter anderem der Axel Springer Konzern dagegen verweisen auf die Summe, die Google alleine Jahr für Jahr für Forschung und Entwicklung investiert. Diese soll sich auf gut 7 Milliarden Dollar belaufen. Dagegen stehen die 150 Millionen Euro für die DNI schon in einem anderen Licht. Es wird schon fast von einem Witz gesprochen und Google soll, wenn es nach dem Axel Springer Konzern geht, eher das Leistungsschutzrecht, welches zum 01.08.2013 eingeführt wurde, akzeptieren. Dann würden auch alle Verlage entsprechend honoriert werden. Das Ziel, die Innovation auch im digitalen Bereich umsetzen zu wollen, würde auf diesem Weg entsprechend fortgesetzt werden. Diese Thematik bleibt also spannend und es wird interessant werden, wer in diesem Machtkampf den längeren Atem hat.

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