Aus der heutigen Blog und Werbewelt sind Stock-Fotos nicht wegzudenken. Die professionellen Fotos aus einem online „Lager“ („Stock“) machen es leicht, Beiträge und Kampagnen passend zu illustrieren. Der Arbeitsaufwand ist gering, denn das Anheuern eines Fotografen entfällt. Aber die scheinbar angenehme Lösung hat auch einige Fallstricke.
Der Inhalt der Bilder – breites Angebot oder unrealistische Wiederholung?
Zu (beinah) jedem Anlass findet sich ein Bild als Illustration – die Palette ist so breit, das über Stock-Fotos online gern Witze gemacht werden. Wofür wird zum Beispiel jemals ein Bild mit dem Titel „Tanzendes Gen-Hühnchen im Backofen“ gebraucht? Dank flexibler Angebote kann ein Kunde entweder ein Abonnement abschliessen oder einzelne Bilder herunterladen. Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Stock-Foto Models werden immer wieder in verschiedenen Bildern abgelichtet, sodass es zu Wiederholungen kommt. Aus der Kellnerin in einem Blogbeitrag wird in einem anderen eine Zahnärztin. Hier gilt es, bei der Auswahl Sorgfalt walten zu lassen. Ausserdem sind die Motive gestellt und wirken künstlich und unpersönlich, oft auch übertrieben. Mit dem echten Leben haben nur die wenigsten Bilder etwas gemein.
Nachteile der Bilder aus dem Internet
Da die Stock-Foto Plattformen jedem zugänglich sind, der dafür bezahlt, können Konkurrenten mit ähnlichen Themen dieselben Fotos verwenden. Ein Alleinstellungsmerkmal ist nicht garantiert. So haben schon Parteien von unterschiedlichen Enden des politischen Spektrums mit dem selben Foto Werbung für sich gemacht. Eine peinlicher Fehler, der ihnen nicht unterlaufen wäre, wenn sie eigene, einzigartige Fotos geschossen hätten. Der erhöhte zeitliche und finanzielle Aufwand kann sich also auch lohnen.
Die Qual der Wahl: das richtige Bild – oder keins
In der Regel sollten die abgebildeten Personen nicht in die Kamera blicken, das wirkt authentisch. Eine oberflächliche Bearbeitung eines Bildes hilft, es einzigartig zu machen: ein Farbfilter, Zuschnitt auf wichtige Elemente oder Einfügen von Text. Ausserdem sollten die Darsteller die Zielgruppe ansprechen. Aber: auch ein Text ohne Bilder kann Leser anlocken. Nicht überall werden Illustrationen benötigt; besonders als reine Lückenfüller sind sie überflüssig. Experten sind sich einig, das Bilder zwar helfen, es aber auch eigenen statt Stock-Fotos sein können. Die Art der Bildes ist für den Traffic der Webseite irrelevant.
Rechte im Umgang mit Stock-Fotos
Es ist sehr wichtig, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Beschreibung der Lizenzen auf Stock-Foto Plattformen genau zu lesen. Im Zweifelsfall lieber nachfragen, als eine Klage zu riskieren. Viele Plattformen fordern bei Nutzung ihrer Fotos in sozialen Netzwerken zur Nicht-Veränderung der Bilder auf, sowie zum Einfügen von Urheber und Quelle im Bild. Andere schreiben den Erwerb einer separaten Lizenz oder eine Maximalgrösse des Bildes vor. Zusätzliche Hinweise wie „nur für redaktionelle Zwecke“ erlauben die Nutzung des Bildes ausschliesslich für Nachrichten ein und verbieten seine Verwendung als Werbung.