Wenn der Relaunch zum Desaster wird

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Höhere Usability, mehr Content, bessere Wettbewerbsfähigkeit, die Implementierung neuer Technologien – Es gibt viele Gründe, die für den Relaunch einer Webseite sprechen, aber so etwas will gut geplant sein, denn häufig wird dabei ausser Acht gelassen, welches Ranking man bei den Suchmaschinen bereits erreicht hat und schnell kann die Arbeit von mehreren Jahren in wenigen Minuten zunichte gemacht werden. Auch Rhys Davies vom Web-Magazin „Search Engine Watch“ hat sich darüber Gedanken gemacht und gibt Tipps für die fünf am häufigsten gemachten Fehler beim Webseiten-Relaunch.

Punkt 1: Kein Benchmarking

Um überhaupt vergleichen zu können, ob der Relaunch erfolgreich war, braucht man zunächst aussagekräftige Statistiken, welche die aktuelle Performance der Webseite belegen. Deswegen sollten vor der heissen Phase mindestens die folgenden Daten beschafft werden:

– Durchschnittliche Sessions
– Durchschnittliche Nutzeranzahl
– Durchschnittliche bounce rate
– Durchschnittliche order value (falls applizierbar)
– Durchschnittliche Einnahmen (falls applizierbar)
– Aktuelle Sichtbarkeit bei Websuchen
– Aktuelles Suchmaschinenranking (Top 3, 10 & 20)

Mit Hilfe dieser Daten lässt sich in den Monaten nach dem Relaunch immer wieder die aktuelle Performance mit der vergangenen vergleichen, sodass nach einer bestimmten Zeitperiode dieser entweder als geglückt oder gescheitert bezeichnet werden kann.

Punkt 2: Fehler beim Entfernen von Kategorien und Sektionen

Es ist kaum in Worte zu fassen, wie wichtig eine gute Struktur für eine Webseite ist. Besonders dann, wenn sich diese noch im Aufbau befindet. Häufig aber fallen gerade die Kategorien oder Sektionen dem Rotstift zum Opfer, die einen grossen Teil zum Traffic beitragen. Ein gutes und hilfreiches Tool ist der Unterpunkt „Site Content“ in Google Analytics. Hier lässt sich die Performance einzelner Kategorien genau ablesen. Zudem ist es möglich, diesen Traffic aus dem Benchmarking bereits herauszurechnen, sodass bereits direkt zum Relaunch wesentlich organischere Vorhersagen möglich sind. Beim Neuaufbau der Kategorien sollte man eine gewisse „Informations-Architektur“ einhalten. Die Landing-Page fungiert als eine Art Weggabelung, die zu den Überkategorien führt, die sich wiederum in weitere Kategorien verzweigen können. Die möglichen Sprünge zwischen den Kategorien sollten durch clevere interne Links realisiert werden.

Punkt 3: Falsches und irrelevantes Redirecting

Sobald das Konzept hinter dem Relaunch steht und der „Look & Feel“ bestimmt wurde, beginnt die eigentliche Arbeit. Dazu gehört auch, die alten externen Links mit dem neuen Content zu verbinden. Und zwar mit Hilfe von Redirects oder dem sogenannten „301-Mapping“. Zwar stellt Google auch für Redirects ein entsprechendes Tool zur Verfügung. In diesem Fall ist der Aufbau allerdings sehr unübersichtlich. Wesentlich hilfreicher ist in diesem Fall der Webcrawler „Screaming Frog“, der die Redirect-Chains direkt anzeigen kann, sodass nur noch die Quell- und die Ziel-URL miteinander verglichen werden müssen. Wichtig dabei ist auch die Relevanz des Contents, denn eine einfache Verlinkung auf die Homepage bringt niemandem etwas. Die Links sollten immer auf eine Seite führen, die dem Nutzer einen direkten Mehrwert bringt.

Punkt 4: Keine Keyword-Optimierung

Es gibt noch ein anderes Problem, dass häufig auftaucht, wenn ein Unternehmen eine neue Webseite an den Start bringt. Die komplette Keyword-Optimierung inklusive der Meta Descriptions, Titel- und Header-Tags werden gelöscht. Das Erstellen eines neuen Keyword-Mappings ist also unumgänglich, kann gleichzeitig aber auch als Chance angesehen werden, da man sich im Gegensatz zu einer „natürlich“ gewachsenen Webseite genau überlegen kann welche Seite für welches Keyword geranked werden soll. Wer ins Detail gehen möchte, nutzt SEMRush. Die Analysesoftware ist in der Lage, die Stärken und Prioritäten einzelner Keywords genau anzuzeigen und macht die Erstellung eines ausgereiften Keyword-Mappings einfacher. Zusätzlich können mit Screaming Frog die relevanten Meta-Daten exportiert werden, die auf die neue Webseite übertragen werden sollen.

Punkt 5: Ändern des Google Analytics Code

Ein Tipp, der sich eigentlich ganz banal anhört, aber tatsächlich eine ganze Menge bringt. Das Problem an der Sache: Wer beim Relaunch von Webseiten ein neues Profil für Google Analytics anlegt wird behandelt wie eine komplett neue Seite. Alle bisher gesammelten Daten und Statistiken sind damit verloren. Stattdessen sollte man einfach in den Administrationseinstellungen die URL der Homepage ändern. So wird gewährleistet, dass auch zukünftig alle Daten miteinander kompatibel und vergleichbar bleiben.

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