Das Online Marketing erlebt seit Jahren einen nahezu beispiellosen Boom. Immer mehr Unternehmen verstehen mittlerweile, dass sie auf die Arbeit mit dem Internet angewiesen sind. Die Entwicklung vom Business zum E-Business stellte viele Unternehmen vor neue Herausforderungen, trug aber auch dazu bei, dass sich Firmen ganz neue Möglichkeiten erschliessen konnten. Doch abseits von all dem Erfolg, Wachstum und den permanenten Steigerungen zeigt sich ein ganz anderes Bild. Es ist beinahe die dunkle Seite des Online Marketings, die eben gern in Vergessenheit gerät.
Brandgefährlich
Dunkle Muster sind im Online Marketing schon lange keine Seltenheit mehr und haben sich vor allem in jüngster Vergangenheit zusehends durchsetzen können. Diese düsteren Muster mögen vielleicht keine Seltenheit mehr sein, doch sie sind in jedem Fall brandgefährlich. Vor allem in Zeiten der Social Media können sie sich in rasanter Geschwindigkeit zu einer Gefahr für den Erfolg eines Unternehmens entwickeln. Natürlich war das Marketing früher um einiges leichter. Dies war auch im Online Marketing der Fall. Bevor soziale Netzwerke den Alltag zahlreicher Menschen eroberten, konzentrierten sich Unternehmen darauf eben nur jenes Feedback zu veröffentlichen, das auch tatsächlich positiv war. Dieses Bild hat sich gewandelt.
Durch die aufstrebende Entwicklung der sozialen Netzwerke haben heute Verbraucher die Möglichkeit, im Nu ganz eigene Meinungen zu veröffentlichen. Für Unternehmen ist es demnach nicht mehr möglich, die Kritik gezielt auszusieben. Ganz im Gegenteil. Produkt- und Händlerbewertungen haben sich in den letzten Jahren im Internet zu einer der härtesten Währungen überhaupt entwickelt. Entsprechend gross ist natürlich auch die Gefahr durch schlechte Kritiken weit abzurutschen. Dabei geht eben diese Währung durchaus auch mit einem Gegenwert einher. Mit Blick auf die Positionierung in den Ranglisten nehmen die Bewertungen mittlerweile aktiv Einfluss.
Neue Geschäftsmodelle
Rund um eben diese Meinungen haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Geschäftsmodelle entwickelt. Sie versuchen mit eben diesen Meinungen so viel Geld wie nur möglich zu verdienen. Doch was auf den ersten Blick so einfach zu sein scheint, kann sich für die Unternehmen zur Gefahr entwickeln. Gerade gekaufte oder gefälschte Meinungen können einen beachtlichen Imageschaden hervorrufen. Doch die gefälschten Meinungen sind bei weitem nicht die einzige Möglichkeit, die sich Unternehmen zu Nutze machen. Viele Unternehmen bauen auch ganz bewusst auf den begrenzten Entscheidungsraum, der dem Menschen in Form des Gehirns zur Verfügung steht. Studien haben so beispielsweise belegen können, dass jeder Nutzer irgendwann an den Punkt kommt, an dem er eben nicht mehr aktiv Entscheidungen trifft, sondern an denen er sich nur noch von allgemeinen Mustern leiten lässt. Unter Wissenschaftlern ist dieses Phänomen als Entscheidungsaversion bekannt. Wie im klassischen Marketing versuchen sich die Akteure auch im Online Marketing die Bequemlichkeit des Menschen zu Nutze zu machen. Dies gelingt mit seitenlangen AGBs ebenso wie mit Kleingedrucktem, mit dem sich kaum ein User auseinandersetzen möchte.